Ev. Melanchthongemeinde Griesheim
- Herzlich Willkommen

Lobpreisgottesdienst - ein Gottesdienst i.d.R. jeden 2. Sonntag im Monat um 19.00 Uhr mit

• vielen Liedern zur Ehre Gottes

• Predigt zum Thema

• Persönlicher Zuspruch und Abendmahl.

Es ist 19.00 Uhr, Sonntagabend in der Melanchthongemeinde Griesheim. Die Glocken schweigen. Rhythmische Musik erklingt. Der Lobpreisgottesdienst beginnt. Noch immer schreiten vereinzelt Menschen durchs Foyer zum Kirchenraum. Sie stimmen mit ein in das erste von der Band gespielte Lied.

Der Text erscheint an der Grossbildwand links neben dem mit Abendmahlskelch und Patene bestückten Altar.

Die Melodien sind einfach. Auch nicht auditiv begabte Besucher finden schnell Anschluss. Der Pfarrer tritt vor den Altar. Nach der Begrüßung, einer kurzen Einführung, Votum und Psalm des Tages lädt er ein zum „Zeugnisteil“. Menschen erzählen von dem, was sie mit ihrem himmlischen Vater erlebt haben. Manchmal ganz Unspektakuläres, aber etwas, für das sie danken möchten. Ein anderes Mal hört die Gemeinde von Überraschungen Gottes im Leben eines Menschen aus ihrer Mitte, ein Wunder, ein Lichtblick im Alltag oder eine Erhörung der Gebete. Ermutigend ist dieser Part im Lobpreisgottesdienst. Gott wird als gegenwärtig wirkender bezeugt, ganz so wie damals in biblischer Zeit. Die Gemeinde erhebt sich und bekennt sich zu Gott im gemeinsam gesprochenen Apostolischen Glaubensbekenntnis.

Der „Lobpreis“ beginnt. Einfühlsam leitend nehmen die Musiker die Gemeinde mit auf den Weg über Klage und Vergebungsbitte durch Phasen des Schweigens und stillen Gebets hin zum Lobpreis Gottes. Je nach persönlicher Befindlichkeit stehend, kniend, sitzend oder mit zur Schale geformten erhobenen Händen begeben sich die einzelnen Gottesdienst Feiernden auf den Weg zur Anbetung Gottes. Das eigene Innere findet zur Ruhe. Der eigene Geist richtet sich aus auf Gott. Geheimnisvoll. Eine Erfahrung Gottes wie sie Gerhard Tersteegen beschreibt: „Gott ist gegenwärtig, lasset uns anbeten und in Ehrfurcht vor ihn treten. Gott ist in der Mitte. Alles in uns schweige und sich innigst vor ihm beuge.“

In der Anbetung erlebt sich die Gemeinde als geistliche Einheit. Aus dieser Atmosphäre heraus werden von Zeit zu Zeit Einzelne mit prophetischen Eindrücken beschenkt: Innere Bilder, Imaginationen entstehen oder Worte der Heiligen Schrift kommen in den Sinn. Sie werden dem Gottesdienstleiter genannt. Er hat zu prüfen, ob sie laut genannt werden sollen. Sie richten einzelne auf oder fordern die Gemeinde heraus. Die Predigt folgt. Sie nimmt das mit auf, was im Lobpreisteil und in den Zeugnissen genannt wurde. Seinen Höhepunkt findet der Gottesdienst in der Feier des Heiligen Abendmahles. Hostie und Kelch werden der um den Altar versammelten Gemeinde gereicht. Einfache geistliche Lieder werden spontan angestimmt. Eine geistliche Dichte entsteht.

Nach Abschluss des zweistündigen Gottesdienstes gibt es die Möglichkeit der persönlichen Segnung. Je zwei MitarbeiterInnen fragen den, der gesegnet werden möchte nach seinem Anliegen, legen die Hände auf, beten und segnen im Namen des dreieinigen Gottes. Während dessen plaudern andere im Foyer der Kirche munter miteinander, selbstverständlich bei Tee und Gebäck. Gegen 21.00 Uhr leert sich die Kirche.

Draußen ist Nacht. Aber im Herzen sind Licht und die Vorfreude auf den nächsten „Lobi“ wie dieser Gottesdienst von Insidern liebevoll genannt wird.

Seit 1981 feiert die Melanchthongemeinde die  Lobpreisgottesdienste. Sie zeichnen sich aus durch die Mitwirkung vieler aus. Musikerinnen und Musiker, Techniker, Segnerinnen und Segner, Männer und Frauen beim Dienst am Abendmahl und vielem mehr. Dazu kommt die Möglichkeit des spontanen Einbringens in den Gottesdienst. Das macht ihn lebendig. Seine Wurzeln hat der Lobpreisgottesdienst in dem „charismatischen Aufbruch“, einer Erweckungsbewegung, die seit den sechziger Jahren weltweit auch in traditionellen Kirchen und Freikirchen zu finden ist. In der Evangelischen Kirche in Deutschland und so auch in unserer Kirche, der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, hat die charismatische Bewegung ihre organisatorische Form in der Geistlichen Gemeinde Erneuerung (GGE) gefunden.

Pfr. Holger Uhde